Konzept 1: Reinzucht
Bei der Reinzucht besteht der ganze Bestand aus der gleichen Rasse (z. B. Edelschwein oder Landrasse). Die Reinzucht eignet sich auch für kleine Betriebe. Bei diesem Konzept muss ein besonderes Augenmerk auf das Vermeiden von Inzucht gelegt werden.
Vor- und Nachteile der Reinzucht
Vorteile
- Kein Zukauf von Tieren nötig
- Nur eine Rasse auf dem Betrieb
- Für alle Betriebe geeignet
- Alle Sauen stehen zur Weiterzucht zur Verfügung
- Zucht auf Krankheitsresistenzen möglich
Nachteile
- Kein Heterosiseffekt*
- Aufwändige Anpaarungsplanung zum Vermeiden von Inzucht
* Heterosiseffekt: besonders ausgeprägte Leistungsfähigkeit der Kreuzungstiere F1 (Hybriden) aus zwei Linien oder Rassen; Hybriden haben eine höhere Leistung als der Durchschnitt der Eltern.
Berechnung der Anzahl Jungsauen
Für die Remontierung werden 10–15 % der besten Sauen mit Mutterliniensperma belegt. Für die Mastferkelerzeugung werden 85–90 % der Sauen mit einem Endstufeneber belegt.
Beispielrechnung Reinzucht
Bestand | 40 Sauen (80 Würfe pro Jahr) |
Remontierungsrate | Bei 40 % Remontierung werden 16 Jungsauen benötigt. |
Anzahl Jungsauen zur Auswahl | Bei einer Selektion von 70 % müssen 23 Jungsauen aufgezogen werden (Anzahl benötigte Jungsauen/Selektionsrate = Anzahl aufgezogener Jungsauen; hier 16/0.7 = 23). |
Ferkelzahl | Von zirka 7 Würfen 3–4 weibliche Ferkel pro Wurf aufziehen. |
Anzahl reinrassig belegte Würfe | Zirka 9 Würfe pro Jahr für reinrassige Belegung vorsehen, da von 15 % Umrauschern ausgegangen werden muss, nicht alle Sauen erfolgreich besamt werden können und eventuell Würfe nicht verwendet werden können, weil Missbildungen auftreten. |
Zur Berechnung der Anzahl der benötigten Jungsauen für Ihren Betrieb, klicken Sie bitte hier